Freitag, 23. März 2012

Teil I: Was Man(n) nicht alles für ein bisschen Potenz tut …

Seit je her strebt die Menschheit nach immer mehr Lust und Potenz. Sexualität begleitete die Neugierde der Menschen und Potenz steht allgemein für wahre Männlichkeit. Daher experimentieren die Menschen bereits seit mehreren Jahrtausenden mit der eigenen Sexualität und Potenz. Bereits die Griechen haben in der frühen Antike ihre Göttin der Liebe, Aphrodite, angebetet. Von der Göttin lässt sich auch der Begriff Aphrodisiakum ableiten. Ein Aphrodisiakum ist ein Mittel, welches zur Steigerung der Libido und zu mehr Potenz führen soll. 2003 erschien sogar ein Buch des Botanikers und Zoologen Christian Rätsch, der mit seinem „Lexikon der Liebesmittel“ über 400 Pflanzen, Minerale und Tierextrakte auflistet, die angeblich aphrodisierend oder Potenz steigernd wirken sollen.
Bislang gibt es viele Mythen über vermeintliche Potenzmittel und Substanzen, welche die sexuelle Lust anregen. So behauptete beispielsweise Casanova höchstpersönlich, dass der Verzehr von Austern die Manneskraft antreiben könne. Bis heute denken viele noch, dass Austern bequem als Potenzmittel geschlürft werden können, um eine Erektion zu bekommen. Jedoch wurde die Potenz steigernde Wirkung offiziell nie klinisch nachgewiesen. Ärzte gehen von dem Placebo-Effekt aus, dass der Glaube allein bereits Berge versetzen kann. Daher gibt es noch zahlreiche weitere Annahmen über „natürliche“ Potenzmittel.

Die wohl am bekanntesten Mythen über magische Potenzmittel stammen aus dem Reich der Tiere. Die mit Abstand skurrilsten Behauptungen über die Potenz steigernde Wirkung  gehen auf diese exotische Leckerbissen zurück:


In den nächsten Wochen werde ich euch stets über eines der genannten Schmankerl informieren, die in vielen Teilen der Welt bis heute als Potenzmittel gelten. Der Beginn macht heute:

Die spanische Fliege

Die spanische Fliege ist ein geflügelter Käfer mit einer metallisch grünen Färbung. Bereits in der Antike wurde der Käfer zerstampft und eingenommen. Männern wurde der pulverisierte Käfer ins Essen gemischt. Das Ergebnis war häufig eine Erektion. Dabei wird durch die spanische Fliege jedoch nicht das sexuelle Verlangen stimuliert. Das Pulver der spanischen Fliege beinhaltet den Wirkstoff Cantharidin. Cantharidin ist ein starkes Gift, dass die Harnwege reizt. Dadurch kann eine Erektion hervorgerufen werden. Deshalb gilt die spanische Fliege als Potenzmittel. Nebenwirkungen von Cantharidin können jedoch eine schmerzhafte Dauererektion, Lebervergiftung, Nierenversagen oder ein Kreislaufkollaps sein. Cantharidin kann sehr leicht überdosiert werden. Cantharidin blockiert die Funktionen wichtiger Enzyme im Körper. Durch die Enzymblockade entstehen Blasen auf der Haut und Gewebe stirbt ab. Außerdem entzündet sich die Niere und die Leber wird durch den Giftabbau stark belastet.


Untersucht hat das ganze Phänomen der Pariser Apotheker Pierre Jean Robiquet bereits vor 200 Jahren. Seine Untersuchungen gehen auf den damaligen Vorfall zurück, als die napoleonische Truppen in Ägypten zurück. Diese erkrankten nämlich nach dem Verzehr von Fröschen, welche sich von der spanischen Fliege zuvor ernährten. Anscheinend waren die Frösche bereits resistent gegen das Gift der spanischen Fliege. Die frühe Erforschung der spanische Fliege und deren Inhaltsstoff Cantharidin bestätigte die Annahme, dass die Potenz durch den Verzehr vermeintlich gesteigert wird…

Nicht mal die Tatsache, dass die spanische Fliege als Vollstreckungsmittel der Todesstrafe in Griechenland verwendet wurde, schreckte die wahren Männer ab, denen die Potenz wohl wichtiger als das Leben war... 

Euer Paul

1 Kommentar:

  1. Willkommen Paul,
    schön, dass du diese Reihe auf meinem Blog übernimmst. Ich hoffe den Lesern gefällt's ebenfalls...
    Spannendes Theme - I like it :)

    AntwortenLöschen